„Wie die Paphleis entstand“
Mendelssohn-Remise
Jägerstraße 51
10117 Berlin
Fon: 030-817047-26
Fax: 030-817047-27
Eintritt 10 €
Anmeldung per Mail oder telefonisch wird empfohlen
Die Veranstaltung (ursprünglich 3.5.) wird an einem neuen Termin gestreamt: 12. Mai, 19 Uhr
Vortrag & Diskussion & Konzert – zur humanistischen Bildung bei den Mendelssohn Bartholdys
Mit Katharina Wesselmann (Professorin für Didaktik der Alten Sprachen, Universität Kiel), Mengqui Zang (Sopran), Marlene Heiß (Klavier)
„Rezitativ Antigone für Gesang und Klavier op. 81“ von Konstantia Gourzi, gefördert durch den Fanny Hensel-Preis der Mendelssohn-Gesellschaft beim Felix Mendelssohn Bartholdy Hochschulwettbewerb 2020, geehrt mit dem „Preis Interpretation Auftragswerk Gesang“ der Elsa-Wera-Arnold-Stiftung; Mendelssohn Bartholdys „Introduction“ der Schauspielmusik zur „Antigone“ op. 55 für Pianoforte.
Streaming-Link für den 12.5., 19 Uhr: https://www.youtube.com/watch?v=6JgGbtxbNtY
Danach ist das der Link zum Video der Veranstaltung.
Anmerkungen der Komponistin
Die Komposition „Rezitativ Antigone“ beruht auf einem Teil des Textes der Tragödie „Antigone“ des Sophokles. Darin eröffnet König Kreon der Antigone, dass sie getötet wird, wenn sie ihren im Kampf getöteten Bruder Polyneikes begräbt.
In dem vertonten Text berichtet Antigone ihrer Schwester Ismene von Kreons Befehl – und dass sie ihren Bruder um jeden Preis begraben wird. Antigone ist damit zum Tode verurteilt. Ihren Werten den Lebenden und den Toten gegenüber treu zu bleiben, ist für sie wichtiger als das eigene Leben. Antigone ist wütend, aber gefasst, und sie will agieren. Ismene hingegen hat Angst vor Kreons Macht und sie zeigt sich distanziert und ablehnend. Antigone entscheidet, ihr Vorhaben, das aus ihrer Liebe und dem göttlichen Gebot entspringt, alleine in die Tat umzusetzen.
Mit der Vertonung dieses konkreten dramatischen Stoffes möchte ich die jungen Sänger anregen, sich damit auseinanderzusetzen, wofür es sich zu kämpfen lohnt. Es geht in „Rezitativ Antigone“ um die Gestaltung der Dramatik des inneren Konfliktes, um die Interpretation dieses emotional extrem zugespitzten Stoffes der Antike – der in seiner Grundsubstanz bis heute aktuell bleibt.
Der Text wird auf Altgriechisch gesungen. Die Wirkung dieser Komposition basiert auf dem horizontalen Fluss: das Miteinander von Melodie und Rhythmus bringt immer wieder das Gefühl einer archaischen Stimmung hervor, die für die Interpretation des Stoffes eine wichtige Bedeutung hat. Im ganzen Stück sollen Rhythmik und Taktwechsel im Fluss gehalten werden.
Konstantia Gourzi